Augsburger Plätze als Orte der Kommunikation
Königsplatz, Rathausplatz, Willy-Brandt-Platz - wir laufen über diese Plätze, meiden oder besuchen sie bewusst. Doch warum sehen diese Orte gerade so aus? Wie haben sie sich gestalterisch und in ihrer Nutzung entwickelt? Wie könnten sie anders gestaltet werden und welche Auswirkungen hätte dies auf die Kommunikation im öffentlichen Raum?
ELIAS-HOLL-PLATZ - Geschichte, Gestaltung und Nutzung
Bis ins 19. Jahrhundert standen an dieser Stelle der 'Eisenhof, in dem Gefängnis und Archiv untergebracht waren, sowie der 'Trabantenhof', in dem u.a Wohnungen lagen. Beide wurden 1882 abgebrochen und sollten durch einen Verwaltungsbau ersetzt werden. Dieses schließlich 1884-88 von Ludwig Leybold errichtete Bauwerk musste jedoch bedeutend kleiner als geplant ausfallen, denn mit einer Eingabe beim bayerischen König erwirkt Augsburgs Bürgerschaft die Anlage eines Platzes zwischen Rathaus und Kloster Maria Stern, der nach Elias Holl benannt wurde.
Quelle: Sammlung Gregor Nagler
Postkarte circa 1900 Quelle: Sammlung Gregor Nagler
Foto von Dioberma Díaz-Bihler
Quelle: Sammlung Gregor Nagler
Der zunächst begrünte Freiraum wurde mehrfach umgestaltet, 1938 etwa erhielt das Rathaus eine Terrasse, 1957 wurden Baumreihen auf der Nord- und Ostseite gepflanzt und 1968 ein Obelisk für Elias Holl aufgestellt. 2013-14 wurden der Platzbelag erneuert sowie eine Rampe zum Verwaltungsgebäude und zur Rathausterrasse gebaut. Der Elias-Holl-Platz ist als einziger größerer Stadtplatz in Augsburg noch ganz von historischen, denkmalgeschützten Bauten umgeben.
Am Nachmittag sind die mächtige Rathausfront und Teile des ruhigen Platzes verschattet. Unter den Platanen sind mehrere Bänke aufgestellt, die bis in die Abendstunden Passanten für Treffen oder Pausen anziehen.